Göttin in weiss

Weißer Raum, der Stuhl ist kühl,
Ich fühle mich hier seltsam klein.
Ausgeliefert lieg ich vor ihr,
Und möcht doch nirgends anders sein.

Kühler Stahl, sterile Nadeln,
Gummi, Infusionsbesteck.
All die Dinge lern ich kennen,
Lehren mich das „Weiße Glück“.

Kunstvoll setzt sie jede Nadel,
Zuzuschaun ist meine Qual.
Doch ich bin gewillt zu leiden,
Und ich habe keine Wahl.

Strom durchflutet meinen Körper,
Lässt mich beben, mehr und mehr.
Doch ich bitt um mehr Behandlung,
Ich genieß es viel zu sehr.

Leicht erreicht sie meine Grenzen,
Führt mich weiter, stets aufs Neue.
Die Erfahrung muss ich machen,
Und es steigert meine Treue.

Meine Ängste sind ihr Spielball,
Ich ertrag’s auf ihr Geheiß.
Meine Träume werden Wahrheit,
Durch die Göttin, ganz in Weiß.